Yang-Chengfu-Tai-Chi-Chuan

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Pioniere des Tai Chi und Qigong

Hinweis: Die in dieser Serie beschriebenen Pioniere bilden lediglich eine Auswahl; sie sind nicht für unsere Gruppe tätig und stehen zu uns in keinerlei Beziehung. Auch sind sie keine DTB-Mitglieder und folgen anderen Standards.

Die ersten, die Taijiquan und Qigong in Deutschland bekannt gemacht haben, kann man als Pioniere bezeichnen. Sie haben als Wegbereiter ihnen unbekanntes Terrain erkundet und unterrichtet - und dabei allmählich auch ihren eigenen Horizont erweitert. Erst im Laufe der Zeit haben sie sich dann ihre Gefolgschaft geschaffen, die von ihnen lernen möchte, ihnen vertraut und als Vorbild ansieht.

Viele Pioniere haben auch untereinander langjährigen, engen Kontakt. Solcherart können sie als Trendsetter auch Entwicklungen in bestimmte Richtungen lenken. So haben sich eine Vielzahl daoistischer Sub-Kulturen etabliert. Hier lohnt sich ein Blick auf die Gruppendynamik dieser "Taijiquan-Qigong-Szene". Mehr zu Pionier-Profilen im Anhang *

Gudrun Geibig, Aschaffenburg / Hamburg

In dieser Folge widmen wir uns der Pionierin Gudrun Geibig. Wir spannen dabei den Bogen vom Werdegang über bemerkenswerte Begebenheiten / Highlights bis hin zu Weggefährten und Kontext-Themen.

Gudrun Geibig ist Ausbilderin für Taijiquan und Qigong und Leiterin vom Taiji-Raum Aschaffenburg. Darüberhinaus ist sie Mitglied im Team für Öffentlichkeitsarbeit des Taijiquan & Qigong Netzwerkes

Bezug auf Altmeister Yang Chengfu und sein Wirken

Yang Chengfu und das Yang-Stil-Taijiquan in der heutigen ZeitDer Rahmen dieser Serie ist aus Gründen der Einfachheit ganz bewußt eingeschränkt auf den "Yang-Chengfu-Bereich". Der "Große Standardisierer" gilt bekanntlich als eine einigende Klammer für weite Teile der Szene in Deutschland. Zu den Top-Themen zählen die "Zehn Prinzipien", seine neu-geschaffene Tai-Chi-Form und sein Fokus auf die Qi-Energie des traditionellen Qigong und der Traditionellen Chinesischen Mediziin TCM. All dies sollte man einzuordnen in den kulturellen Zeitgeist in China um 1920.

Es muß indes jedem klar sein, daß sich aus dieser simplifizierenden Perspektive bestenfalls nur "das halbe Bild" erschließt und selbstverständlich nicht mit einem "Blick über den Tellerrand" gleichgesetzt werden kann. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen letztlich interkulturelle Normen - s. dazu Tai-Chi-Meister / Qigong-Meister - FAQ.

Gudrun Geibig, Ausbilderin für Taijiquan und Qigong

Bei Online-Recherchen zu bekannten Personen ergibt sich typischerweise kein einheitliches Bild. Gudrun Geibig ist hier keine Ausnahme. Beispielsweise bleibt der Bezug zu chinesischen Familien-Dynastien und deren Meistern unklar. Ein Grund mag in der historischen und technischen Verwobenheit der Stilarten begründet sein. Hinzu kommt, dass Westler oft unterschiedliche interkulturelle Maßstäbe anlegen und deshalb recht vagen Normen folgen. Anschauliche Beispiele sind die abweichenden Auslegungen der "Tai-Chi-Klassiker" oder die Einstufung von Varianten der Solo- und Partnerformen.

Gudrun Geibig kann auf eine lang andauernde abwechslungsreiche Karriere zurückblicken. Von ihrer außerordentlichen Qualifikation künden ihre offiziellen Zertifizierungen als Taiji-Ausbilderin und als Qigong-Ausbilderin: Beide Bescheinigungen sind lt. Internet-Recherche gültig bis zum Jahre 2050 (https://taijiquan-qigong.de/user/gudrun/?profiletab=main). Den meisten wird Gudrun Geibig bekannt sein als Leiterin und Referentin der Qilin-Akademie im BVTQ-Netzwerk.

Die vielseitig engagierte Heilpraktikerin unterrichtete lange Zeit Qigong, Taijiquan und Tuishou / Push Hands in einem eigenen Zentrum, dem Taiji-Raum in Aschaffenburg. Vielen ist sie bekannt durch ihr Engagement im Taijiquan-Qigong-Netzwerk Deutschland und im Projekt "Taichi Spielen" der Schule von Daniel Grolle in Hamburg. Ihre weitverzweigte Fan-Gemeinde schätzt Gudruns Qualitäten. Dazu zählen neben Organisation und Betreuung ihr breitgefächertes Repertoire, in dem Bewegung und Kreativität großen Raum einnehmen.

Gudrun Geibig und Social Media

Wie die meisten anderen Pioniere auch ist Gudrun Geibig in den Sozialmedien als Fach-Autorin aktiv. Dazu zählen u. a. Youtube-Channels und Facebook-Accounts.

Die Vielzahl ihrer Foto-Archive und Youtube-Videos haben die hoch dotierte Ausbilderin im Laufe der Zeit einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Die "Welt der Channels, Likes, Followers und Subscribers" eröffnet Fortgeschrittenen wie Laien ein virtuelles Tor, das tief hineinführt in die faszinierende daoistische Kultur von Yin-Yang-Philosophie, Meditation, Ganzheitlicher Gesundheit und Kampfkunst.

You-Tube, Facebook und Co

In dem gleichnamigen Netzwerk-Bericht beschreibt Gudrun Geibig ein neues Projekt: "Bei der letzten JHV in Erfurt haben sich Sonja Blank, Gabriele Bührer und Gudrun Geibig über die Möglichkeiten ausgetauscht, wie wir als Netzwerk die sozialen Netzwerke im Internet besser nutzen können, mit dem Ziel, das Netzwerk, Taijiquan und Qigong als Künste, aber auch die vielfältige Arbeit der Netzwerkmitglieder besser bekannt zu machen. Wir möchten euch mit diesem Artikel gerne dafür gewinnen mit uns gemeinsam aktiv zu werden". Quelle: https://taijiquan-qigong.de/wp-content/uploads/2022/01/NWM_2017_web.pdf.

Stationen auf dem Weg und Lehrer

Gudrun beschreibt einiges aus ihrem Werdegang selbst: "Mit 15 Jahren habe ich voller Begeisterung meinen ersten Kurs geleitet. Seit dem begleitet mich das Lehren und Lernen und die Begeisterung für Menschen. Ich liebe es Menschen zu begleiten, sie wachsen und blühen zu sehen. Meine eigenen Wege waren bunt und verschlungen. Friedensbewegung und Frauenpower, Yoga und Meditation, Wohngemeinschaft und Ökohaus und so oft wie möglich unterwegs in den Bergen". *

Wichtige Etappen: Traditionelle chinesische Medizin Heilpraktikerin, Thalamus-Heilpraktikerschule Darmstadt 1997, Colleg Akupunktur und Naturheilkunde Dr. Vera Breuer, Meister Li Zhi Chang, Qi-Gong-Lehrerin, Europäisches Shiatsu-Institut, 5 Elemente-Lehre, Chinesische Medizin Diane Conelly, Fortbildungen bei Markus Schmidt, Giovanni Maciocia, Dr. med. Josef Hummelsberger. **

Weggefährten, Kollegen, Mitstreiter

Daniel Grolle, Hamburg, Nils Klug, Hannover, Peter Wolfrum, Leverkusen, Sonja Blank, Butzbach.

Dozenten / Referenten für ZPP-Module der Qilin-Akademie: Gabriele Sieberock, Matthias Albers, Markus Wagner, Dieter Bund, Ralf Rousseau.

Einige von Gudruns Kollegen sind bereits im Ruhestand oder auch verstorben.

Referenzen

Referenzen sind Unterlagen, mit denen jemand seine berufliche Leistungsfähigkeit nachweist. Solche Beurteilungen aus der Fachwelt sind hilfreiche Empfehlungen, wenn man sich bzgl. der Expertise nicht klar ist. Zu Zeiten des Internets dienen auch Verlinkungen als Referenzen. Hier folgt eine Linkliste.

Unsere Archivarin Barbara hat einige Infos zusammengestellt:

Unter Google-Rezensionen heißt es:

S. Blank schreibt: "Hier werden sehr interessante Kurse von äußerst kompetenten Lehrer*innen angeboten. Der Raum ist hell, weit und wunderschön. Die Organisation und Betreuung durch die Leiterin Gudrun Geibig ist hervorragend. Auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz. Für die Pause kann man Kaffee und Getränke erwerben".

S. Röll lobt: "Schöner Raum in ländlicher Umgebung mit tollen LehrerInnen!"

Beim Thema "Taichi Spielen mit Gudrun Geibig" wird auf einen nun offenbar "dauerhaft geschlossenen" Kursort hingewiesen - gemeint sein könnte Gudruns "Taiji-Raum" in Aschaffenburg. Im "Local Guide" finden sich zahlreiche Fotos.


Größte Herausforderungen / Wichtige Etappen

Gudrun Geibig ist bekannt dafür, daß sie ihre Aufgaben ernstnimmt und als Herausforderung betrachtet. Folgende Projekte zählen wohl zu ihren größten Herausforderungen.

Das Kurszentrum "Taiji-Raum" in Aschaffenburg

Unlängst hat Gudruns beliebtes "Szene-Mekka" seine Pforten geschlossen. Lange Zeit diente ihr "Taiji-Raum" Praktizierenden zum Lernen und Lehren. Teilnehmende waren des Lobes voll. Im Laufe der Zeit etablierte sich unter ihren Anhängern ein beliebtes "Szene-Mekka" mit ausgesuchten Themen, die großen Anklang fanden. Bereiche waren u. a. eine Kurz-Form gemäß des Taiji-Meisters Cheng Manching (Taipeh, New York). Geübt wurden Stille und Bewegung, verwurzeltes Stehen und frei schwingende Gelenke des "Swinging and Grounding". Das Repertoire umfaßte eine breite Palette, die vom Stillen Sitzen bis zu sportlichen Waffenformen reichte.

Die Qilin-Akademie - Fortbildungsakademie für Taijiquan und Qigong-Lernende

Gudruns bislang wohl bedeutendstes Projekt ist die "Qilin-Akademie", die sie zusammen mit Sonja Blank gründete. Die "Qilin" sollte eine Fortbildungsstätte sein für Lernende und Lehrende gleichermaßen. Zusammen mit ihrem Dozenten-Team organisiert Gudrun unter dem Dach des gemeinnützigen Vereins "BVTQ - das Netzwerk" Seminare, Workshops und Treffen in mehreren Zentren. Auf der Grundlage der "AALL (Allgemeinen Ausbildungsleitlinien)" des Taijiquan-Qigong-Bundesvereinigung BVTQ wurden Zertifikate, Nachweise und Abschlüsse ausgestellt, die lange Zeit dem DDQT-Gütesiegel entsprachen.

Das hochgesteckte Ziel, den stetig steigenden Qualitätsstandards der Krankenkassen zu genügen, mußte allerdings mehrfach Rückschläge hinnehmen. Daß sich ihre Akademie ausgerechnet nach dem chinesischen Fabelwesen "Qilin" benannte, ist für viele überraschend - und wahrscheinlich auch für "externe Zertifizierer" wie GKV, Vdek und ZPP (Zentrale Prüfstelle Prävention).

Das BVTQ-Netzwerk Deutschland

Gudrun arbeitet mit in der Bundesvereinigung für Taijiquan und Qigong Deutschland e.V. (BVTQ). Nach dem Austritt aus dem DDQT entwickelte die Gruppe eigene Standards für Aus- und Fortbildung. Der Verein sieht sich als die älteste stilübergreifende Taiji-Qigong-Fachorganisation und als eine berufsständische Vertretung. Das frühere "Netzwerk" fördert die Vielfalt des Taijiquan und Qigong in seiner Ganzheitlichkeit - schul- und stilübergreifend. Der Verein hatte zwar den DDQT mitgegründet, war dann aber ausgetreten. Seither arbeitet er nach eigenen Standards.


Kontext-Themen aus der Szene

Yang Chengfu gilt als der bekannteste Vertreter der Yang-Familie. Er hat die „weiche / flexible“ Kampfkunst des Yang-Taijiquan in vereinfachter Form öffentlich unterrichtet - als erster Meister seiner Familie. Weiterlesen: Altmeister Yang Chengfu, 3. Generation Yang-Familien-Tai-Chi-Chuan.

Tuishou-Partnerübungen des Yang-Taijiquan ergänzen die Solo-Formen auf sehr effektive Art und Weise. Ob sie sich auch im Notfall als Kampfkunst eignen, ist umstritten. Siehe dazu: Push Hands als Selbstverteidigung?.

Chinesische Push-Hands-Meister teilen eine gemeinsame Mission: Sie fördern und verbreiten die Partner-Routinen des "Tui Shou". Diese bilden die bekannteste und wichtigste Zweierübung des Tai Chi Chuan. Mehr zu den zugrundeliegenden Prinzipien hier: Chinesische Push-Hands-Meister.

Tipp: Hier die Namen der Tai-Chi-Form: Tai-Chi-Form: Namen der Figuren der Yang-Stil-Langform.

Fachliteratur

Pioniere sind durchweg erfahrene Fachautoren. Häufig beziehen sie sich auf Fachliteratur aus den USA oder China. Siehe dazu die Youtube-Video-Serie "Gudrun Geibig im Gespräch" und ihre Facebook-Seite. Es existiert mittlerweile eine Fülle von Büchern über Tai Chi und Qigong. Allen, die sich intensiv mit diesen fernöstlichen meditativen Bewegungslehren auseinandersetzen möchten, können sie eine große Hilfe bieten.

Kontext-Literatur 1

Pioniere sind durchweg erfahrene Fachautoren. Häufig beziehen sie sich auf Fachliteratur aus den USA oder China. Siehe dazu die Youtube-Video-Serie "Gudrun Geibig im Gespräch" und ihre Facebook-Seite.

Foen Tjoeng Lie und Christa Proksch: Tai-Ji-Quan Yang-Stil: Körper, Geist und Seele

Das Yang-Stil-Tai-Chi-Chuan ist sowohl in China als auch in vielen westlichen Ländern die am weitesten verbreitete Form. Dieses Standardwerk bietet eine Beschreibung der Yang-Form, so wie sie von Altmeister Yang Cheng Fu in seinen späteren Lebensjahren festlegte wurde. Enthalten sind Photoserien, Schrittdiagramme, Bewegungsdiagramme sowie drei Schautafeln.

Kontext-Literatur 2

Toyo und Petra Kobayashi: T'ai Chi Ch'uan: Einswerden mit dem Tao

Die Autoren entwickeln ihren "authenthischen Weg des T’ai Chi Ch’uan". Sie haben eine heutzutage weitverbreitete Kurzform des T’ai Chi Ch’uan in Deutschland bekannt gemacht und ein Standardwerk dazu verfaßt. Beide zählen zu den erfahrensten und angesehensten Lehrern auf ihrem Fachgebiet. Mit über 160 Fotografien inklusive der jeweiligen Schrittstellungen werden die Bewegungsabläufe ausführlich erläutert.


Anhang: Pionier-Profile

Pioniere als Lernende

Die "Lehrer der ersten Stunde" mußten sich zunächst einmal selbst neu erfinden und sich "Managerqualitäten" entwickeln. Wie man Räume organisiert, Werbung gestaltet und didaktisch versiert unterrichtet war für die meisten ja Neuland. Vielen war Weiterbildung auch ein zentrales Anliegen. Nutzte man dafür früher Seminare, Kongresse, Treffen und Fachliteratur, so kamen später Online-Kurse und Skype-Sessions hinzu. Viele Pioniere benannten ihre Schulen mit Bezeichnungen wie "Institut" oder "Akademie".

Pioniere als Netzwerker

Praktizierende der chinesischen Künste Qigong und Tai Chi Chuan (Taijiquan) bilden zwar keine einheitliche Community, aber ein großer Teil von ihnen ist untereinander umfänglich vernetzt, Waren dies früher üblicherweise Szene-Vereinigungen, so kommen heutzutage die Sozialen Medien hinzu.

Pioniere als Esoteriker

Kunst und Kultur Chinas beruht auf taoistisch-buddhistischen Werten und traditionellen Normen, die für die Pioniere nur rudimentär erfahrbar waren. Zudem fehlten ihne häufig das Wissen, fremde Weltbilder für Westler aufzubereiten. Vielfach verzichtet man in Szene-Subkulturen bis heute auf interkulturelle Kompetenzen. Viele Protagonisten verbreitet Folklore-Ideologien und esoterische Heilslehren. Dazu gehört neben der Legende der "Zhang-Sanfeng-Erzählung" auch das politisch korrekte "Wudang-Shaolin-Narrativ". So haben sich bis heute etliche Vorurteile gehalten.

Pioniere als Influencer

Pioniere haben eine lange erfolgreiche Laufbahn hinter sich und sind dabei als "Influencer" Bestandteil moderner Entwicklungen geworden. Diese Wortführer sind Multiplikatoren, die über starke Präsenz und hohes Ansehen in sozialen Netzwerken verfügen. Hierbei beeinflussen ihre eigenen Sichtweisen auch ihre Anhängerschaft.

 

Anmerkungen

*

Quelle: https://taichi-spielen.de/seminar-team/.

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Quelle: https://taijiquan-qigong.de/user/gudrun/?profiletab=user_career.